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16. September 2020 #Praxis-Dialog

Wie man gemeinschaftlichen Spirit entfacht

geschrieben von Liliana Simon

Falls du dich fragst, wie man mit kreativen Mitteln Effizienz, Spaß und zeitgemäße Organisationsformen zusammenbringen kann, dann lies weiter.

Hier erzählen wir, wie in einem vermeintlich starren Großkonzern extreme Dynamik und Teamgefühl wuchs – insbesondere auch zwischen Menschen, die sich vorher nie gesehen oder voneinander gehört hatten. Denn diese unterschiedlichen Persönlichkeiten verband vor allem eins: der Spirit, dieselben inhaltlichen Themen weiterzuentwickeln und mehr zu erreichen!

Gestartet mit einer handvoll Fachexperten planten wir die Initiative des selbstorganisierten Netzwerks. Das übergeordnete Ziel war die Weiterentwicklung von Themen, um konzernweite Mehrwerte zu liefern und neue Standards zu setzen, die allen MitarbeiterInnen innerhalb des Unternehmens die Arbeit erleichtern sowie dem Unternehmen selbst dadurch ökonomische Vorteile zu ermöglichen. Hinzu kommt, dass Raum geschaffen wurde, um wichtigen Themen Aufmerksamkeit zu schenken, die in der klassischen Linientätigkeit zu kurz kommen. Und natürlich: um den Austausch untereinander aufrecht zu erhalten.

Wichtig war allen hierbei, dass die Art und Weise der Zusammenarbeit auf diesen Säulen beruht:

  • Mitspracherecht aller Beteiligten auf Augenhöhe – keine Person ist über- oder untergeordnet
  • Positive Grundannahme – jeder ist ExpertIn auf einem inhaltlichen Gebiet und leistet aus der eigenen Rolle heraus den bestmöglichen Beitrag
  • Selbstverantwortung – um ein lebendiges Netzwerk aufrecht zu erhalten, ist jede Rolle dazu angehalten, eigenständig und eigenverantwortlich zu handeln ohne dass es einen konkreten Auftrag oder die Kontrolle über eine Führungsperson gibt
  • Transparenz – Nachvollziehbarkeit und Offenheit bieten die Basis für ein durchgängig gemeinsames Verständnis

Doch wie arbeiten wir konkret zusammen? Wie können wir als vernetzte Einheit übergreifend funktionieren?

Die Antwort: Unser Ansatz des netzwerkorientierten Arbeitens im Einklang mit Parametern der Selbstorganisation nach Holacracy. Ein gemeinsamer Sinn & Zweck an dem sich alle orientieren, klare Rollen und Verantwortungsbereiche für jede Person sowie Entscheidungsfindungen, die keine Ungerechtigkeiten erlauben.

Vereint mit den oben genannten Grundprinzipien der Zusammenarbeit formt dies ein passendes Organisationsmodell, das den hohen Ansprüchen gerecht wird. Es stärkt den Zusammenhalt, Teamgefüge und aufgrund der Begeisterung für die diskutierten Themen entsteht eine große und von allen geteilte Motivation, gemeinsam Dinge voranzubringen. Alter, Abteilung oder Hierarchie sind hier komplett nebensächlich. Durch die klare Rolle aufgrund der eindeutigen Aufgabenbereiche weiß jeder exakt, was zu tun und was von sich selbst zu erwarten ist – und da die bestmögliche Passung zwischen Aufgabe und Person vorliegt, können die spezifischen Themen optimal vorangebracht werden.

Alle TeilnehmerInnen haben sich freiwillig dazu entschlossen, dem Netzwerk anzuschließen und es aktiv mitzugestalten.
Dies erfordert

  • leidenschaftlichen Einsatz,
  • Bereitschaft Neues auszuprobieren und
  • Verantwortung zu übernehmen

 

Den vierteljährlichen Netzwerktreffen wird bereits im Vorfeld mit großer Begeisterung entgegengefiebert. Nicht nur, weil sich wieder einmal alles um spannende Themen dreht, die alle tangieren. Sondern auch, weil wir das Zusammenkommen der Experten jedes Mal interaktiv gestalten und neue Methoden ausprobieren.

Gerade weil so viel Dynamik und Freude vorherrscht, werden innerhalb kürzester Zeit Themen diskutiert, kreiert, Kreativität angeregt und Taten initiiert. Aufgrund des breiten Fachwissens sind die Diskussionen auf einem konstant hohen Niveau, man lernt voneinander und miteinander.

So können die TeilnehmerInnen stets etwas für den Alltag mitnehmen und auf diese Weise bekommt das „Mitgestalten“ noch eine weitere Qualität.

Im operativen Geschäft sind tagtäglich viele Entscheidungen zu treffen. Damit man hier selbstständig und unkompliziert agieren kann, werden Entscheidungsbereiche in Rollenbeschreibungen klar festgelegt. In diesen eindeutig abgesteckten Handlungsbereichen können dann jegliche inhaltlichen und operativen Entscheidungen getroffen werden ohne Abstimmungen mit oder Bestätigung durch eine Autoritätsfunktion. Entscheidungsfreiheit bringt somit auch Entscheidungsverantwortung.

Was ist unsere Rolle?

Unser breites Erfahrungs- und Methodenspektrum hinsichtlich Moderation, Kommunikation, Visualisierung, tiefgehendes Wissen agiler Frameworks wie Holacracy befähigt uns, den passenden Rahmen zu gestalten. Wir agieren als Facilitator und Impulsgeber und ermöglichen damit, dass die einzigartigen Ergebnisse so zum Vorschein kommen, wie sie es derzeit tun.

 

Für welche Zwecke eignet sich diese Form der Organisation? 

Dieses netzwerkorientierte Arbeiten eignet sich für alle Teams, Personen und Organisationen, die sich gemeinsam aktuellen Herausforderungen stellen und bereit sind, Neues anzugehen um daran zu wachsen. Für all diejenigen, die große Potentiale entfalten wollen. Für all diejenigen, die moderne Zusammenarbeit und Führung leben wollen. Für all diejenigen, denen das gemeinwohlorientierte Arbeiten am Großen und Ganzen am Herzen liegt.

Inspirationen und Impulse für Mensch, Organisation und Gesellschaft. Postdigital. Integral. Phänomenal.