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18. März 2022 #reflection

Dr. Otto Scharmer zum aktuellen Weltengeschehen

geschrieben von Dr. Andreas F. Philipp

In einem bemerkenswerten Artikel zeigt Otto Scharmer gut verständlich unser aktuelles Dilemma auf, dass wir in einer sozialen Grammatik der Zerstörung gefangen sind und wie es uns gelingen kann, diese in eine soziale Grammatik der Kooperation zu transformieren.

Teil 1:

https://presencing-publications.medium.com/putin-und-die-macht-des-kollektiven-handelns-mit-erweitertem-bewusstsein-eine-b3f2fda2e703

 

Teil 2:

https://medium.com/@antaresreisky/putin-und-die-macht-des-kollektiven-handelns-aus-einem-geteilten-gewahrsein-fe1a1c999807

 

Es liegt an und in uns, welche Welt wir gestalten wollen. Dazu bedarf es einer gezielten Weiterentwicklung, die bei jedem einzelnen beginnt, unsere Institutionen und Organisationen wandelt und letztendlich unsere Gesellschaft zu einer Gesellschaft der Verbundenheit transformiert.

Die Abbildung zeigt zwei unterschiedliche innere Zustände, aus denen heraus wir als Menschen handeln können. Der eine basiert auf der Öffnung von Geist, Herz und Willen — auch bekannt als Neugier, Mitgefühl und Mut — und der andere basiert auf der Verschließung von Geist, Herz und Willen — Unwissenheit, Hass und Angst.

Die obere Hälfte von Abbildung 1 fasst kurz die kollektive kognitive Dynamik zusammen, die uns zu Putins Krieg in der Ukraine geführt hat. Das Einfrieren und Verschließen des Verstandes, des Herzens und des Willens haben zu sechs lähmenden sozialen und kognitiven Praktiken geführt:

– Täuschung: nicht die Wahrheit sagen (Desinformation und Lügen).

– De-sensing: andere nicht spüren (in der eigenen Echokammer feststecken).

– Abwesenheit: Abkopplung vom Ziel (Depression, Abkopplung von der eigenen höchsten Zukunft).

– Schuldzuweisung an andere: Unfähigkeit, die eigene Rolle mit den Augen der anderen zu sehen.

– Gewalt: direkte, strukturelle und aufmerksamkeitsbedingte Gewalt.

– Zerstörung: des Planeten, der Menschen, des Selbst