Wenn ich aus anderen Kulturen nach Deutschland zurückkehre, fällt mir immer wieder auf, wie gut wir Deutschen funktionieren. Das freut den Ingenieur in mir und macht den Menschen in mir traurig. Die Briten nennen uns deshalb gerne „Robots“. Ich verstehe sehr gut, warum das so ist und mache mir so meine Gedanken.
Zum einen, ob es schön für ein Volk ist, von außen so beurteilt zu werden. Zum andern, ob jemand in Zukunft noch menschliche Roboter braucht, oder ob wirkliche Roboter, mit der richtigen künstlichen Intelligenz bestückt, den bequemen, gewerkschaftlich organisierten menschlichen Robotern nicht weit überlegen sein werden.
Wäre es nicht besser, wenn wir uns auf unsere Stärken besinnen würden. Jeder einzelne von uns. Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Detailverliebtheit gehört bestimmt bei vielen mit dazu. Aber wie wäre es auch mit: Freudig entdecken, Neues wagen, mutig umsetzen? Gespräche suchen, Kompetenzen vereinen, gemeinsame Lösungen erarbeiten? Sich aus alter Schuld befreien und wieder Dinge selbstbewusst in die Welt tragen, die dort gebraucht werden?
Lasst uns in den Familien und den Schulen beginnen, nicht nur die Fehler zu benennen und auszumerzen, sondern uns unsere ganz eigenen Talente entdecken und zu Stärken ausbauen. Als Individuen, Gruppen, Schulen, Organisationen, Firmen und als Gesellschaft. Indem wir Stärken-stärkungs-mechanismen erschaffen und nicht Schwächen-ausmerzungs-mechanismen. In unseren Köpfen, in unserem Verhalten und unseren Institutionen.
Dazu gibt es viele Beispiele, viele Methoden und viel Erfahrung. Wir können bei uns selbst beginnen und diese Haltung in unseren Organisationen und Institutionen etablieren. Und damit verändern wir automatisch die Gesellschaft.